Eine Frau klebt Haftzettel an eine Glaswand. © level17

Neues Muster 62A-C zur Verordnung außerklinischer Intensivpflege

Ab 1. Januar 2023

Neues Muster 62A-C Verordnung außerklinischer Intensivpflege

Ab 1. Januar 2023 können Ärztinnen und Ärzte die Verordnungen von außerklinischer Intensivpflege (AKI) auf dem Muster 62B und dem Behandlungsplan (Muster 62C) ausstellen. Laut Richtlinie ist vor jeder Verordnung eine Potenzialerhebung zur Beatmungsentwöhnung bzw. Dekanülierung durchzuführen. Formulare erhalten Mitglieder über die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH).

Übergangsregelung: Mit dem Beschluss vom 20. Oktober 2022 und dem Inkrafttreten am 24. Dezember 2022 hat der G-BA entschieden, dass bis zum 30. Oktober 2023 Ärztinnen und Ärzte weiterhin das Muster 12 für die häusliche Krankenpflege verwenden können. 

Mit dem Ende der Übergangsregelung sollen alle Verordnung für AKI ab 31. Oktober 2023 ausschließlich auf den neu eingeführten Mustern 62A-C erfolgen. Weiterführende Informationen bietet die Kassenärztliche Bundesvereinigung ( KBV) auf ihrer Themenseite an. Dort können Interessierte sich die Broschüre „PraxisWissen: Außerklinische Intensivpflege" herunterladen.

Muster 62A: Ergebnis der Potenzialerhebung

Damit für beatmete oder trachealkanülierte Patientinnen und Patienten eine außerklinische Intensivpflege verordnet werden kann, muss vorab ihr Potenzial zur Beatmungsentwöhnung und Dekanülierung geprüft werden.

Das Ergebnis der Überprüfung ist auf dem Formular 62A „Ergebnis der Erhebung des Beatmungsentwöhnungs- beziehungsweise Dekanülierungspotenzials gemäß AKI-Richtlinie des G-BA“ einzutragen.

Seit dem 1. Dezember 2022 können Ärztinnen und Ärzte neue Leistungen für die Potenzialerhebung nach den neuen Gebührenordnungspositionen (GOP) 37700, 37701, 37704 und 37705 abrechnen, sofern eine entsprechende Genehmigung vorliegt. Das Muster 62A kann daher ab sofort über die KVH per E-Mail an formulare(at)kvhessen(.)de bezogen werden.

Hierbei wird insbesondere Folgendes erhoben und dokumentiert:

  • das Potenzial zur Reduzierung der Beatmungszeit bis hin zur vollständigen Beatmungsentwöhnung (Weaning),
  • das Potenzial für eine Umstellung auf eine nicht-invasive Beatmung,
  • das Potenzial zur Entfernung der Trachealkanüle (Dekanülierung),
  • beziehungsweise die Möglichkeiten der Therapieoptimierung sowie die jeweils zur Umsetzung notwendigen Maßnahmen.

Eine Potenzialerhebung muss mindestens alle sechs Monate durchgeführt werden und darf zum Zeitpunkt der Verordnung nicht älter als drei Monate sein.

Genehmigung Potenzialerhebung

Wenn Ärztinnen und Ärzte eine Potenzialerhebung durchführen und abrechnen möchten, muss die KVH dies zunächst genehmigen. Mitglieder der KVH stellen dazu einen Antrag und weisen die geforderten Voraussetzungen nach.

Muster 62B: Verordnung außerklinischer Intensivpflege

Auf dem Muster 62B erfolgt die „Verordnung außerklinischer Intensivpflege“. Anzugeben sind die verordnungsrelevante Diagnose, wichtige Informationen zum klinischen Status sowie der erforderliche Leistungsumfang. Die Leistungen (GOP 37710, 37711 und 37720) können Ärztinnen und Ärzte ab dem 1. Januar 2023 für die Verordnung und für patientenorientierte Fallkonferenzen in der AKI abrechnen.

Die Rückseite der Verordnung wird durch den Versicherten und den Pflegedienst ausgefüllt, da sie den Antrag der Versicherten oder des Versicherten bei der Krankenkasse und Felder zur Angaben des Pflegedienst beinhaltet.

Verordnungen

Muster 62C: Behandlungsplan

Bestandteil der Verordnung der außerklinischen Intensivpflege ist der von den verordneten Ärztinnen und den verordneten Ärzten ggf. unter der Mitwirkung der potenzialerhebenden Ärztin oder dem potenzialerhebenden Arzt erstellte Behandlungsplan (Muster 62C). Darin werden spezifische Maßnahmen der außerklinischen Intensivpflege dokumentiert, die durch den Pflegedienst zu erbringen ist. Der Behandlungsplan soll die Informationsweitergabe und die Versorgungssituation transparent darstellen und die beteiligten Akteure vernetzen.

Der Behandlungsplan ist bei Änderungen von der verordnenden Ärztin oder dem verordnenden Arzt zu aktualisieren, beispielweise bei Änderungen des Bedarfs, des klinischen Status oder relevanten Kontextfaktoren. Ergeben sich daraus Änderungen an Inhalt und Umfang der Leistungen ist der Behandlungsplan erneut bei der Krankenkasse einzureichen.

Genehmigung Verordnung

Folgende Fachärzte/‐innen dürfen außerklinische Intensivpflege verordnen:

  • Vertragsärzte/‐innen mit einer Qualifikation nach § 8 AKI-RL bzw. einer bereits bestehenden Genehmigung zur Potenzialerhebung
  • Fachärzte/‐innen mit der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin
  • Fachärzte/‐innen für Innere Medizin und Pneumologie
  • Fachärzte/‐innen für Anästhesiologie
  • Fachärzte/‐innen für Neurologie
  • Fachärzte/‐innen für Kinder‐ und Jugendmedizin

Hausärzte/-innen, wenn sie über Kompetenzen im Umgang mit beatmeten oder trachealkanülierten Versicherten verfügen. Diese bedürfen aber einer Genehmigung der KV Hessen und stellen einen Antrag.

Bei bestehender Genehmigung erfolgt die Bestellung der neuen Muster 62A-C über die KVH. Senden Sie hierzu bitte eine E-Mail mit Angabe Ihrer BSNR an: formulare(at)kvhessen(.)de.

Hintergrund

Der Gemeinsame Bundesausschuss hat mit der außerklinischen Intensivpflege-Richtlinie (AKI-RL) die Grundlage zur Ausführung von außerklinischer Intensivpflege geschaffen. Damit wird der gesetzliche Auftrag aus dem Intensivpflege‐ und Rehabilitationsstärkungsgesetz umgesetzt.

zuletzt aktualisiert am: 15.05.2023

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