Projekt Medibus vor dem Abschluss – Zukunft der Versorgung gesichert
Nach über sechs Jahren geht das Projekt Medibus zum 31. Dezember 2024 erfolgreich zu Ende. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) zieht eine positive Bilanz: Das Ziel, die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen Nordhessens wieder sicherzustellen, ist vollständig erreicht worden. Die mobile Hausarztpraxis hat dazu einen entscheidenden Teil beigetragen.
Der Medibus, der seit Juli 2018 regelmäßig ausgewählte Gemeinden in den Landkreisen Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg angefahren hat, erwies sich als wertvolle Übergangslösung in einer Zeit akuten Ärztemangels. Durch seinen Einsatz in Nentershausen, Cornberg, Weißenborn, Herleshausen und Sontra konnte die medizinische Versorgung in diesen Regionen über Jahre hinweg auf gutem Niveau aufrechterhalten werden. Dank der fortlaufenden Bemühungen der KVH und der Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren und dem Hessischen Ministerium für Gesundheit ist es inzwischen gelungen, mehrere Ärztinnen und Ärzte für eine dauerhafte Niederlassung vor Ort zu gewinnen.
Mit Beatrice Toka in Sontra und Astrid Menzer in Herleshausen sind bereits zwei Ärztinnen seit 2021 niedergelassen. Darüber hinaus haben sich mit Bosiljka Weishaar und Thomas Meister eine weitere Hausärztin und ein Hausarzt in Sontra niedergelassen. Sie versorgen seit diesem Sommer Patientinnen und Patienten in einer Zweigpraxis der Ringgauer Landarztpraxis Dr. Gert Hünermund und Johann Wendt. Zum Jahresbeginn 2025 wird zusätzlich in Nentershausen eine Ärztin eine Praxis eröffnen. Somit steht den Patientinnen und Patienten in der gesamten Region ab Januar 2025 auch ohne Medibus wieder eine stabile und wohnortnahe Versorgung in mehreren Arztpraxen zur Verfügung.
Armin Beck, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVH, zeigt sich erfreut über den erfolgreichen Abschluss des Projekts: „Der Medibus war ein wichtiger Baustein, um die ärztliche Versorgung in einer besonders herausfordernden Zeit aufrechtzuerhalten. Dass wir jetzt mehrere Ärztinnen und Ärzte für eine Niederlassung in der Region gewinnen konnten, ist ein großer Erfolg. Es freut mich besonders, dass wir die medizinische Versorgung in Nordhessen damit nachhaltig sichern konnten. Der Medibus hat seine Aufgabe als Brückenlösung hervorragend erfüllt und gezeigt, dass innovative Ansätze in der Versorgung den Weg für langfristige Lösungen ebnen können. Wir bedanken uns bei allen beteiligten Partnern für die hervorragende Kooperation in den vergangenen Jahren, insbesondere bei den im Medibus tätigen Ärzten Dr. Ulrich Paul und Detlef Schürbrock sowie dem ganzen Praxisteam.“
Das Land Hessen hat das nunmehr erfolgreich abgeschlossene Projekt „Medibus 2.0“ seit 2022 mit insgesamt fast 1,4 Millionen Euro (1.382.892) finanziell gefördert. Dazu erklärt die Hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz: „Ich freue mich sehr über den Erfolg des Projekts Medibus, das das Land mit rund 1,4 Millionen Euro unterstützt hat. An diesem Beispiel zeigt sich, wie Versorgungsfragen durch ein positives Zusammenwirken aller Beteiligten und mit dem Mut zu innovativen Lösungsansätzen zukunftsfähig beantwortet werden können.
Den neu gewonnenen Ärztinnen und Ärzten wünsche ich viel Erfolg. Mit ihrem Engagement und ihren hoffentlich positiven Erfahrungen können sie Vorbild für Kolleginnen und Kollegen sein, sich ebenfalls im ländlichen Raum niederzulassen.“ Auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der bisher vom Medibus versorgten Gemeinden sind mit der positiven Entwicklung der Versorgungssituation zufrieden. „Nach anfänglicher Skepsis, sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern als auch bei uns politisch Verantwortlichen, hat sich der Medibus zu einer wichtigen „Brückentechnologie“ hin zu einer wieder regulären Versorgung entwickelt. Deshalb können wir gesamtheitlich ein durchaus positives Fazit zum auslaufenden Medibusprojekt ziehen.
Immer wieder haben wir gemeinsam betont, dass der Medibus nur eine sinnvolle Ergänzung der ärztlichen Versorgung sein kann und niemals eine festen Hausarztsitz ersetzen wird. In einigen Kommunen hat uns das Projekt die nötige Zeit verschafft, neue Gesundheitsversorgungstrukturen aufzubauen oder bestehende Strukturen auszubauen. Durch die Verdichtung und Vermehrung der Praxen bleibt zu hoffen, dass sich weitere Lösungsansätze zur flächendeckenden Versorgung entwickeln werden, so dass auch alle Kommunen davon profitieren.
Das gilt auch und gerade für die Gemeinden, die bisher vom Medibus angefahren wurden und deren Bürgerinnen und Bürger nun die neuen Hausärztinnen und Hausärzte in der Umgebung aufsuchen werden“, erklären Bürgermeisterin Katja Gonzalez Contreras (Cornberg), Bürgermeister Ralf Hilmes (Nentershausen), Bürgermeister Thomas Mäurer (Weißenborn), Bürgermeister Lars Böckmann (Herleshausen) und Bürgermeister Thomas Eckhardt (Sontra). Der Medibus, der als mobile Arztpraxis in dem ländlichen Gebiet diente, hat während seiner Laufzeit mit bis zu 1.100 Patientinnen und Patienten pro Quartal die Fallzahlen einer durchschnittlichen hessischen Hausarztpraxis erreicht.
Im Jahr 2022 wurde das Projekt zusätzlich durch pflegerische und soziale Beratungsangebote der Diakoniestation Eschwege-Land sowie eines Hospizdienstes ergänzt, um den Bedürfnissen der Bevölkerung noch besser gerecht zu werden. Pfarrer André Lecke, Geschäftsführer der Diakonie Eschwege-Land gGmbH, erklärt: „Der Medibus war eine gute Gelegenheit, die Bedürfnisse der Menschen vor Ort noch besser kennenzulernen. Insbesondere für die etwas älteren Patientinnen und Patienten war unser Angebot eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen Versorgung durch den Medibus.“
Die KVH behält auch über das Projektende hinaus die medizinische Versorgung im gesamten Bundesland im Auge. Angebote wie die neue Veranstaltungsreihe #FokusVersorgung fördern das gegenseitige Vernetzen von Niedergelassenen, Niederlassungsinteressierten sowie der KVH und unterstützen die Sicherstellung der ambulanten Versorgung in Hessen.
Ansprechpartner
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Kassenärztliche Vereinigung Hessen
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Pressesprecher
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Kassenärztliche Vereinigung Hessen
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stv. Pressesprecher
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