Eine Frau sitzt vor einem Schreibtisch. Sie telefoniert mit einem Handy während sie Dokumente liest. © kupicoo

Auf Affenpocken testen und abrechnen

Affenpocken: Labor veranlassen und Test abrechnen

Seit dem 1. Januar 2023 können Fachärztinnen und Fachärzte für Labor die Gebührenordnungsposition (GOP) 32810 für den nukleinsäurebasierten Nachweis auf Affenpocken abrechnen.

Test auf Affenpocken veranlassen

Ärztinnen und Ärzte entnehmen bei Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine Affenpocken-Infektion die Probe aus einer Haut- oder Schleimhautläsion und beauftragen die Laboruntersuchung auf den Orthopoxvirus. Die Veranlassung nehmen sie auf dem Muster 10 (Labor-Anforderungsschein) vor. Ärztinnen und Ärzte, die die Laboruntersuchung veranlassen, rechnen ihre Versicherten- beziehungsweise Grundpauschale ab.  

Veranlassen Ärztinnen und Ärzte die Laboruntersuchung nach der GOP 32810, geben sie die Kennnummer 32006 in der Abrechnung mit an. Das Laborbudget wird dann nicht belastet. Die Erkrankung durch Affenpocken und der Erregernachweis von Affenpocken sind namentlich meldepflichtig.  

Laboruntersuchung auf Affenpocken vornehmen

Fachärztinnen und Fachärzte für Laboratoriumsmedizin oder für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie rechnen die GOP 32810 für den Nukleinsäurenachweis auf Affenpocken ab. Die Befundmitteilung an die veranlassende Praxis erfolgt innerhalb von 24 Stunden nach Materialeingang im Labor.

Die GOP 32810 ist mit 19,90 Euro bewertet. Sie können sie bis zu dreimal im Behandlungsfall abrechnen. 

Mehr Informationen

Affenpocken sind eine seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch-zu-Mensch sind nach aktuellen Erkenntnissen ebenfalls möglich, vor allem bei engem Kontakt. Affenpocken werden ausgelöst durch das Affenpockenvirus Orthopoxvirus simiae. Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich teils sehr schmerzhafte Hautveränderungen, welche die Stadien vom Fleck bis zur Pustel durchlaufen und letztlich verkrusten und abfallen. Bei den aktuell (seit Mai 2022) gemeldeten Fällen wurde auch ein Beginn bzw. die Beschränkung der Effloreszenzen im Urogenital- und Anal-Bereich berichtet. In Deutschland sind aktuell (Stand 21. Juni 2022) 469 Affenpockenfälle dem Robert-Koch-Institut (RKI) bekannt.

Ärztinnen und Ärzte finden umfangreiche Informationen zu Epidemiologie, Diagnostik und Umgang mit Probenmaterial, Infektionsschutzmaßnahmen, Therapie sowie Antworten auf häufige Fragen und weiterführende Links zum Thema Affenpocken beim Robert Koch-Institut.

 

    zuletzt aktualisiert am: 30.01.2024

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