Ein Mann bedient eine professionelle Kamera © Judith Scherer

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) informiert Medienvertreter direkt und aktuell über relevante Neuigkeiten rund um die ambulante Versorgung in Hessen – durch Pressemitteilungen und -konferenzen.

„So kann es gehen, Frau Warken!“

Frankfurt/Stuttgart, 13. Oktober 2025 – Bundesgesundheitsministerin Nina Warken scheint bei Ihren Sparbemühungen nun endlich auch den großen Kostentreiber im deutschen Gesundheitswesen in den Blick nehmen zu wollen: Die deutschen Krankenhäuser, die viel zu viel kosten und zu schlechte Qualität abliefern. Unterstützung für diese Gedanken erhält sie von den Vorstandsvorsitzenden Frank Dastych sowie Armin Beck (KV Hessen) und Dr. Karsten Braun und Dr. Doris Reinhardt (KV Baden-Württemberg):

„Da muss man erst mal tief durchatmen, wenn man diese Sparvorschläge liest“, so die Vorstände der beiden großen Kassenärztlichen Vereinigungen.

Kann man ein Gesundheitswesen gesund und zukunftsfähig sparen? Spontan würde jeder sagen: Nein, sind doch die Vorgängerinnen und Vorgänger von Bundesministerin Warken daran jedes Mal gescheitert. Insbesondere dann, wenn man versucht hat, angebliches Sparpotenzial in der ambulanten Versorgung und nur dort zu generieren. Tatsächlich beweisen die Vorschläge der Gesundheitsministerin jetzt aber, dass es offenbar doch geht. Es bedarf Mut und Entschlossenheit, endlich neue Wege zu gehen. Bisher als sakrosankt geltende Bereiche im deutschen Gesundheitswesen, die Milliarden kosten und bisher als nicht reformierbar galten, werden erstmals klar adressiert.

Die ersten hysterischen Reaktionen zeigen deshalb nun auch, dass der Weg der Ministerin stimmt. Die Vorschläge eröffnen neben einem erheblichen Einsparpotential zugleich den Weg für einen Umbau des deutschen Gesundheitswesens in ein modernes, bezahlbares und zukunftsfähiges System. Dazu erklären die Vorstände: „Für diesen Umbau stehen wir zur Verfügung, für diesen Umbau sind wir bereit. Überall da, wo es jetzt erforderlich wird, wollen wir gemeinsam neue und effiziente ambulante oder teilstationäre Strukturen aufbauen.“

Mit diesen Sparvorschlägen ist der erste und wichtigste Schritt in die richtige Richtung getan. „Jetzt gilt es auf diesem Weg weiter zu gehen und zudem weitere Bereiche zu identifizieren. Dazu gehören sicher auch noch einmal die Fehlsteuerungen in der Krankenhausreform durch den Transformationsfonds. Man kann nicht den Abbau anachronistischer und unwirtschaftlicher Strukturen belohnen, wenn man den Aufbau neuer, effizienter und zukunftsfähiger Strukturen dabei vergisst. Und warum soll man den Umbau von etwas belohnen, was bereits jetzt unwirtschaftlich, qualitativ problematisch und überholt ist?“

Zudem unterliegt die Krankenhausreform zu sehr der Beliebigkeit. Natürlich muss man die vielen Fehler des Herrn Lauterbach korrigieren. Ein Aufweichen nur durch Ausnahmen und längere Fristen erscheint daher aus Sicht der ambulanten Versorgung mehr als kontraproduktiv und verzögert nur den nötigen Reformprozess.

Vergessen darf man auch nicht den Arzneimittelsektor. Die Arzneimittelpreise in Deutschland sind durch nichts und niemanden zu rechtfertigen, auch nicht durch die angebliche Standortdiskussion, die von der Pharmaindustrie immer wieder vorgeschoben wird.

Für eine sichere, nachhaltige und unabhängige Produktion in Deutschland und Europa braucht es nicht diese Preise in Deutschland. Preise, die selbst im Vergleich in der EU absurd hoch sind. „Frau Ministerin, machen Sie weiter so! Der eingeschlagene Weg ist der Richtige! Freiwillig werden Krankenhäuser, Pharmaindustrie und Krankenkassen ihre Erbhöfe nicht räumen. Er setzt deswegen in die jetzt adressierten Bereiche auch das richtige Signal.“

Dort darf man sich nicht länger allen Reformen verweigern, weil man glaubt, die Verantwortung für ein zukunftsfähiges und bezahlbares Gesundheitssystem läge immer woanders. Oder wie kürzlich ein Kassenvorstand in Frankfurt meinte, es gäbe in den eigenen Strukturen auch gar kein wirkliches Einsparpotenzial. „Die ambulante Versorgung, die 96 Prozent der Behandlungsfälle bei nur 16 Prozent Kostenanteil in der GKV leistet, ist nicht mehr besparfähig. Die Kassenärztlichen Vereinigungen Hessen und Baden-Württemberg stehen Ihnen, Frau Warken, auf Ihrem Weg zur Seite und sind jederzeit gesprächsbereit.“

zuletzt aktualisiert am: 13.10.2025

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