Ein Mann bedient eine professionelle Kamera © Judith Scherer

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) informiert Medienvertreter direkt und aktuell über relevante Neuigkeiten rund um die ambulante Versorgung in Hessen – durch Pressemitteilungen und -konferenzen.

Gewalt im Ärztlichen Bereitschaftsdienst

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) und das Klinikum Darmstadt verurteilen den gewaltsamen Angriff auf einen diensthabenden Arzt in der Zentrale des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) am Klinikum Darmstadt mit aller Entschiedenheit. Der Arzt wurde von einer Begleitperson einer Patientin tätlich angegriffen und dabei so schwer verletzt, dass er intensivmedizinisch behandelt werden musste – glücklicherweise mit gutem Ausgang.


„Was in Darmstadt passiert ist, sprengt jede Vorstellungskraft und markiert eine neue, erschreckende Dimension der Gewalt gegen medizinisches Personal“, erklären Frank Dastych und Armin Beck, die Vorstandsvorsitzenden der KVH. 
Pöbeleien und aggressive Drohungen seien im Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) leider keine Seltenheit mehr, doch dieser körperliche Angriff mit schweren Verletzungsfolgen ist eine Zäsur.

Der angegriffene Arzt versah seinen Dienst – wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen – freiwillig oder zusätzlich zur regulären Tätigkeit in der Praxis, um die ambulante Akutversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. „Dieser Dienst an der Gesellschaft ist das Rückgrat der medizinischen Versorgung in Hessen außerhalb der Praxisöffnungszeiten“, betont der Vorstand. Wenn Helfende jedoch um ihr Leben fürchten müssen, steht das gesamte System auf der Kippe.

Dazu Armin Beck, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVH: „Es ist absolut unerträglich und macht mich fassungslos, dass ein Arzt, der seine Zeit zur Verfügung stellt, um anderen Menschen zu helfen, im Krankenhaus gewalttätig angegriffen und verletzt wird. Wir reden hier nicht mehr von fehlendem Respekt, wir reden von roher Gewalt. Wir fordern daher eine lückenlose Aufklärung und Konsequenzen, die dem Ausmaß dieser Gewalt gerecht werden.“

Die KVH sieht sich in der Pflicht, ihre Mitarbeitenden sowie die Ärztinnen und Ärzte in den ÄBD-Zentralen zu schützen. Angesichts der Eskalation stellt der Vorstand die Frage, ob Bereitschaftsdienstzentralen und Notaufnahmen in Krankenhäusern künftig ohne permanenten Objektschutz und Sicherheitspersonal überhaupt noch betrieben werden können.

„Sicherheit zum Nulltarif gibt es allerdings nicht“, mahnen KVH und Klinikum unisono. Wenn die Politik und die Kostenträger eine flächendeckende, sichere Notfallversorgung wollen, müssen die Mittel für Sicherheitsdienste und weitere Schutzmaßnahmen bereitgestellt werden. Andernfalls droht der Rückzug des ärztlichen und nichtärztlichen Personals – mit fatalen Folgen für die Versorgung in Hessen.

„Es macht mich tief betroffen und empört mich zunehmend, dass es immer wieder zu Gewaltvorfällen in Krankenhäusern und im Rettungsdienst kommt. Solche Übergriffe sind durch nichts zu rechtfertigen und werden von uns in keiner Weise toleriert. Wer Mitarbeitende angreift, die täglich Verantwortung für das Leben und die Gesundheit anderer Menschen übernehmen, überschreitet eine rote Linie. Der Schutz unserer Mitarbeitenden und natürlich auch der Kolleginnen und Kollegen des ÄBD hat höchste Priorität. Wir werden diesen Vorfall zum Anlass nehmen, unsere bestehenden Schutzmaßnahmen erneut konsequent zu überprüfen. Zugleich erwarten wir, dass auch von Seiten der Justiz ein klares und unmissverständliches Signal gesetzt wird: Gewalt gegen medizinisches Personal darf nicht folgenlos bleiben. Dem betroffenen ärztlichen Kollegen wünschen wir alles Gute und eine schnelle, vollständige Genesung“, sagt der Medizinische Geschäftsführer des Klinikums, Dr. Jörg Noetzel.

zuletzt aktualisiert am: 16.12.2025

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