Ein Mann bedient eine professionelle Kamera. Im Bildschirm der Kamera ist eine Pressekonferenz zu sehen. © Judith Scherer

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) informiert Medienvertreter direkt und aktuell über relevante Neuigkeiten rund um die ambulante Versorgung in Hessen – durch Pressemitteilungen und -konferenzen.

ePA: Sanktionen sind ein Affront gegen die Ärzteschaft

Während sich Politik und Krankenkassen über die geringe Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) wundern, liegen für den Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen, Frank Dastych, die Gründe dafür auf der Hand:

„Die ePA in der eingeführten Form ist bestenfalls nutzlos, man muss es leider so klar sagen.

Der Mehrwert für die Praxen ist gleich null und wie aus dem Befüllen dieser digitalen Plastiktüte ein Mehrwert für die Patienten entstehen soll, wird wohl ewig das Geheimnis von Prof. Lauterbach bleiben, dem geistigen Vater dieser Fehlkonstruktion.

Hier kommen verschiedene Effekte zusammen: Die ePA ist in ihrer Anlage falsch konzipiert, sie kann als versichertengeführte Akte in der medizinischen Versorgung, insbesondere in der Versorgungssteuerung gar nicht das leisten, was sie leisten müsste und was wir brauchen!

Zudem liegt die mangelhafte Nutzung dieser Anwendung nicht nur am fehlenden Nutzwert, sondern auch an der offenbar kaum vorhandenen Information durch die Krankenkassen.

Die Krone setzt dem ganzen Trauerspiel auf, dass bald auch wieder Sanktionen in Form von Honorarkürzungen auf diejenigen warten, die diese nutzlose Anwendung mit zusätzlicher Bürokratie in ihren Praxen nicht anwenden wollen und stattdessen lieber ihre Patienten ohne diese nutzlose ePA behandeln. Das ist umso grotesker, wenn man bedenkt, dass die Kliniken von solchen Bestrafungen wieder einmal ausgenommen sind.

Das Fazit ist bitter: Anstatt auf Anwendungen aus den Ländern zu setzen, in denen die Digitalisierung im Gesundheitswesen, speziell die digitale Versichertenakte funktioniert, hat es Herr Lauterbach wie immer mal wieder besser gewusst – und dann auch noch viel schlechter gemacht.

Würde man die ePA auf den Straßenverkehr übertragen, wäre es genau so, als gäbe es zwar weiter irgendeinen TÜV, aber jeder Autofahrer darf nach Lust und Laune entscheiden, ob er das Bremslicht, die Blinker, nachts das Licht, oder was auch immer ein- oder ausschaltet oder mal eben das Nummernschild abmontiert, damit sein „Datenschutz“ im Straßenverkehr gewahrt bleibt.

Dann fährt man mal auf der linken oder auf der rechten Fahrbahnseite. Schlussendlich wundert man sich und die Politik beschwert sich bei der Verkehrspolizei, warum auf den deutschen Straßen nichts mehr geht. Während in anderen Ländern der Verkehr problemlos fließt. So rächt sich erneut, dass es in Deutschland keine wirklich professionelle Digitalisierung der medizinischen Versorgung gibt und keine Digitalagentur, die diesen Namen wirklich verdient.“

zuletzt aktualisiert am: 18.08.2025

Ansprechpartner

Karl Matthias Roth

Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Stabsstelle Kommunikation
Pressesprecher

Europa-Allee 90
60486 Frankfurt

Tel 069 24741-6995
karl.roth(at)kvhessen(.)de

Ansprechpartner

Alexander Kowalski

Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Stabsstelle Kommunikation
stv. Pressesprecher

Europa-Allee 90
60486 Frankfurt

Tel 069 24741-6996
alexander.kowalski(at)kvhessen(.)de

Ihre Downloads ()

Ihre gesammelten Downloads können Sie jetzt komfortabel mit einem Klick herunterladen.

Alle herunterladen