Ein Mann bedient eine professionelle Kamera. Im Bildschirm der Kamera ist eine Pressekonferenz zu sehen. © Judith Scherer

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) informiert Medienvertreter direkt und aktuell über relevante Neuigkeiten rund um die ambulante Versorgung in Hessen – durch Pressemitteilungen und -konferenzen.

Ohne ausreichende Finanzierung keine Sicherstellung

Kurz vor dem Auftakt der Finanzierungsverhandlungen in Berlin, in denen die Weichen für die Honorare der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten für das kommende Jahr gestellt werden, hat der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) heute klare Forderungen
erhoben. „Wir brauchen mindestens einen vollen Inflationsausgleich“, erklärten die Vorstandsvorsitzenden Frank Dastych und Armin Beck in Frankfurt:

„Der Kostendruck in den Praxen ist mittlerweile so hoch, dass nicht weniger als die Zukunft der ambulanten Versorgung auf dem Spiel steht. Wer weiterhin ambulante Versorgung in Deutschland haben will, muss sich nun entscheiden: Entweder es gibt eine ausreichende Finanzierung und damit auch eine Grundlage für die Kassenärztlichen Vereinigungen, ambulante Versorgung sicherzustellen, oder die Politik wartet weiter ab und beschäftigt sich mit Nichtstun. Denn in den nächsten Jahren werden sich nicht nur in Hessen die Babyboomer aus der Versorgung verabschieden und damit noch größere Lücken in die Versorgung reißen.

De facto erwarten wir aber – wie in den letzten Jahren auch – für die am Mittwoch beginnenden Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband das ‘Angebot’ einer Nullrunde seitens der Krankenkassen. Der Krankenkassen, von denen es in Deutschland noch immer knapp 100 gibt, die alle das Gleiche tun und mit ihrem administrativen Wasserkopf enorme Kosten für die Versicherten verursachen. Diese sind so hoch, dass die Nettoverwaltungskosten der GKV im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal im Mittel um 9,3 Prozent gestiegen sind. Die Ersatzkassen liegen dabei mit 19,1 Prozent Steigerung in der absoluten Spitzengruppe. Überhaupt gibt die GKV über 13 Milliarden Euro pro Jahr für ihre Verwaltung aus und nur gut 46 Milliarden Euro für die gesamte ambulante Versorgung. Hier stimmen die Verhältnisse schon lange und endgültig nicht mehr. Und diese Damen und Herren wollen die Niedergelassenen wirklich mit einer Nullrunde abspeisen?

Die Politik muss sich entscheiden: Will sie weiterhin Milliardenbeträge in ein marodes Krankenhaussystem stecken und damit auch die kleinste Dorfklinik mit schlechter Qualität am Leben erhalten? Oder will sie in das System der ambulanten Versorgung investieren, in dem derzeit noch 95 Prozent der Behandlungsfälle versorgt werden? Das ist aber jetzt und in Zukunft nur mit einer vernünftigen Finanzierung möglich. Wir werden deshalb weder das Gebaren der Kassen aus den letzten Jahren noch die Worthülsen und Wortbrüche der Politik im Namen unserer Mitglieder noch einmal akzeptieren.

Wer ambulante Versorgung will, muss sie auch angemessen bezahlen!“

zuletzt aktualisiert am: 07.08.2023

Ansprechpartner

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Kassenärztliche Vereinigung Hessen
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