Ein Mann bedient eine professionelle Kamera. Im Bildschirm der Kamera ist eine Pressekonferenz zu sehen. © Judith Scherer

Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) informiert Medienvertreter direkt und aktuell über relevante Neuigkeiten rund um die ambulante Versorgung in Hessen – durch Pressemitteilungen und -konferenzen.

Keine funktionierenden Anwendungen, keine Digitalisierung

Der aktuell große Frust in den Praxen von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten liegt auch an nicht funktionierenden, digitalen Anwendungen, die eine Menge Arbeitszeit fressen und deren Nutzen oft nicht erkennbar ist.

Überdies werden diese unausgereiften Anwendungen in der Regel mittels finanzieller Sanktionen zwangseingeführt. Armin Beck, einer der Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH), fordert deshalb ein Ende der Digitalisierung mit der Brechstange:

„Es ist doch klar: Wenn die Politik Anwendungen, die nicht funktionieren, in den Praxen zwangseinführt, kann dies doch nur zu einer inneren Verweigerungshaltung führen. Stattdessen brauchen wir Akzeptanz für die Digitalisierung, die so aber auf keinen Fall erreichbar sein wird. Auch muss Schluss damit sein, dass Praxen und Kliniken beim Thema Digitalisierung ungleich behandelt werden. Während Praxen, die nicht an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sind, bereits seit 2020 mit einem Honorarabzug sanktioniert werden, gilt dies für Kliniken erst seit dem Jahr 2022.

Generell muss Digitalisierung in den Praxen für eine Verbesserung von Abläufen und Routineprozessen sorgen. Das ist aber oft nicht der Fall, wie aktuell das eRezept zeigt.

Rechnet man bei rund 500 Millionen Rezepten, die in Deutschland derzeit jährlich ausgestellt werden, pro Rezept nur eine Verzögerung von 30 Sekunden im Vergleich zum bisherigen, analogen Prozess, kommt man auf eine gigantische Vernichtung von Arbeitszeit in den Praxen, die schlicht nicht zur Verfügung steht. Das können wir uns nicht leisten!

Deshalb fordern wir als Kassenärztliche Vereinigungen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, zu seiner Zusage zurückzukehren und dafür zu sorgen, dass keine unausgereiften, digitalen Anwendungen eingeführt werden, die den Praxisbetrieb eher behindern als ihn zu erleichtern. Außerdem benötigen wir dringend einen Kurswechsel bei der Finanzierung. Wir brauchen für unsere Mitglieder eine auskömmliche Quartalspauschale, die alle Aufwände für Technik und Personal, das gesondert geschult werden muss, abdeckt.“

zuletzt aktualisiert am: 28.08.2023

Ansprechpartner

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Kassenärztliche Vereinigung Hessen
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