„Budgets sind patientenfeindlich und müssen weg“
Am heutigen 15. November 2023, dem Zero-Pay-Day, sind die vertragsärztlichen Budgets für das laufende Quartal ausgeschöpft. Für die hessischen Vertragsärztinnen und -ärzte heißt das im Prinzip in den nächsten sechseinhalb Wochen: Arbeiten ohne oder ohne vollständige Vergütung, zumindest wenn es um Leistungen innerhalb der Budgets geht.
Die Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) fordern nun erneut deren Abschaffung.
„Nun schon über dreißig Jahre werden Vertragsärztinnen und -ärzte in der medizinischen Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten durch die Budgets behindert“, beklagten Frank Dastych und Armin Beck, die Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen, heute in Frankfurt. „Für unsere Mitglieder bedeutet das, entweder weiterhin permanente Selbstausbeutung zu betreiben oder ihre Patientinnen und Patienten gegebenenfalls nicht so zu versorgen, wie es medizinisch notwendig ist. Man muss es deshalb klar sagen: Budgets sind patientenfeindlich und müssen weg! Es ist doch unter diesen Bedingungen kein Wunder, dass sich immer weniger Jungmedizinerinnen und -mediziner den Schritt in die Selbständigkeit zumuten.
Kein Gesundheitspolitiker käme auf die Idee, ab einem bestimmten Zeitpunkt auf Teile seiner Diäten zu verzichten. Unseren Mitgliedern muten genau diese Politikerinnen und Politiker dies aber wie selbstverständlich zu. Dieser unhaltbare Zustand muss nun endlich beendet werden und Herr Lauterbach ist aufgefordert, seine Zusagen einzuhalten und die hausärztlichen Budgets abzuschaffen. Und wenn das erledigt ist, sollte er auch die Budgets im fachärztlichen Bereich anpacken, denn dort sieht es nicht besser aus als bei den Hausärztinnen und Hausärzten.“
Fakten zum Zero-Pay-Day
Der 15. November ist für die Praxen Zero-Pay-Day: Ab da bekommen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte statistisch betrachtet letztlich kein Geld mehr für die meisten Behandlungen gesetzlich krankenversicherter Patientinnen und Patienten. Das Datum stellt einen Durchschnittswert dar. Wann genau die Budgets exakt erschöpft sind, hängt von Standort und Fachrichtung ab.

Ansprechpartner
Karl Matthias Roth
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Stabsstelle Kommunikation
Pressesprecher
Europa-Allee 90
60486 Frankfurt
Ansprechpartner
Alexander Kowalski
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Stabsstelle Kommunikation
stv. Pressesprecher
Europa-Allee 90
60486 Frankfurt