Humangenetik: Zusätzliche Indikationsstellung für Lynparza
Ab dem 1. Januar 2023 können Ärztinnen und Ärzte die Gebührenordnungsposition (GOP) 11601 aus dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) bei der Untersuchung auf eine BRCA1/2 Mutation in der Keimbahn vor Gabe des Arzneimittels Lynparza (Wirkstoff: Olaparib) auch für die Indikationen des frühen Mammakarzinoms mit hohem Rezidivrisiko abrechnen. Vor der Anwendung des Arzneimittels Lynparza ist der Nachweis einer pathogenen oder einer vermutlich pathogenen Mutation in den BRCA1- oder BRCA2-Genen der Keimbahn erforderlich.
Leistungslegende angepasst
Aufgrund der Erweiterung der Indikationen werden die bisher enthaltenen Verweise auf die zulässigen Indikationen gestrichen und stattdessen die Leistungslegende der GOP 11601 generisch gefasst. Ärztinnen und Ärzte können somit die GOP 11601 abrechnen, wenn der Nachweis beziehungsweise Ausschluss von Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 laut Fachinformation zur Indikationsstellung einer gezielten medikamentösen Behandlung erforderlich ist. In diesem Zusammenhang wird ebenso die Leistungslegende der GOP 19456 (Nachweis oder Ausschluss von Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 im Tumormaterial) generisch gefasst und angeglichen.
Ärztinnen und Ärzte geben bei der Abrechnung der GOP 11601 das zur Behandlung geplante und/oder eingesetzte Arzneimittel im Feld „freier Begründungstext“ (Feldkennung 5009) an. Bei der Abrechnung der GOP 19456 geben sie die Art der Erkrankung gemäß der Kodierung nach ICD-10-GM (Feldkennung 6001), die Angabe der Art der Untersuchung (Gennummer, Genname nach OMIM) in den Feldkennungen 5070, 5071 und 5072 sowie bei Bedarf den Multiplikator (Feldkennung 5005) an.
EBM-Begriffe verstehen
Zu speziellen Begriffen im EBM haben unsere Mitglieder immer wieder Fragen. Die KVH hat kurz und knapp in einer Übersicht zusammengefasst, was sie bedeuten.
Ansprechpartner
EBM-Hotline
Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Europa-Allee 90
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